Stanozolol
Stanozolol (auch unter dem Markennamen Winstrol bekannt) ist ein synthetisches anaboles und androgenes Steroid, das medizinisch zur Behandlung von Hormonmangel und bestimmten Blutkrankheiten eingesetzt wird.
Medizinische Anwendungen
- Behandlung von hypoplastischer Anämie
- Förderung der Gewichtszunahme bei HIV/AIDS-Patienten
- Behandlung des hereditären Angioödems (off-label use)
Nicht-medizinische Anwendungen
Bodybuilder und Athleten verwenden diese Substanzen häufig, um die Muskelmasse zu erhöhen, die Kraft zu steigern und die Ausdauer zu verlängern - was oft zu Dopingverstößen im Sport führt.
Nebenwirkungen
- Androgene Wirkungen: Akne, Haarausfall, Vertiefung der Stimme
- Hepatotoxizität (Leberdysfunktion)
- Klinisches Vermännlichungssyndrom bei Frauen
- Erhöhter Blutdruck
Pharmakologie
Pharmakodynamik
Bindet an Androgenrezeptoren und fördert die Proteinsynthese. Aufgrund struktureller Veränderungen ist seine androgene Aktivität im Vergleich zu Testosteron reduziert.
Pharmakokinetik
- Oral bioverfügbar mit First-Pass-Metabolisierung in der Leber
- Halbwertszeit von 9 Stunden (orale Tabletten) und 24 Stunden (injizierbare Form)
- Metabolisierung zu Stanozolol-17β-Carbonsäure über Cytochrom-P450-Enzyme
Chemie
Synthese
Synthetisiert in den 1960er Jahren durch Modifikation von Dienonen. Das wichtigste Zwischenprodukt ist die Zyklisierung von Stanozolon-Derivaten.
Nachweis in Körperflüssigkeiten
- Identifiziert durch Urinuntersuchungen mittels GC-MS und LC-MS/MS
- Metaboliten bleiben bis zu 4 Wochen nach dem Gebrauch erhalten
Geschichte
Entwickelt von Winthrop Laboratories im Jahr 1962. Von der FDA 1967 unter dem Markennamen Winstrol zugelassen.
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Gesellschaft und Kultur
Genetische Namen
- Stanozol
- Stanozololum
Markennamen
- Winstrol (Tabletten/Spritzen)
- Winthrop Stanozolol
Rechtlicher Status
Steht als kontrollierte Substanz nach Schedule III des CSA für anabole Steroide zur Verfügung. Rezeptpflichtig.
Doping im Sport
Von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) seit Bestehen der Verbotsliste verboten. Sanktionierten Athleten drohen Disqualifikation und Suspendierungen.
Forschung
Untersucht wird der mögliche Einsatz bei der Behandlung von Muskelschwund. Studien untersuchen seine Rolle bei pädiatrischen Wachstumsstörungen, wobei wegen der Nebenwirkungen Vorsicht geboten ist.
Referenzen
- Klinische Pharmakologie-Datenbank
- Liste der von der FDA zugelassenen Arzneimittel
- Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur
