Dass sich der LEGO® Mindstorms® EV3 in den unterschiedlichsten Programmiersprachen programmieren lässt, dürfte inzwischen bekannt sein. Eine Übersicht über die verschiedensten Programmiersprachen haben wir in diesem Artikel für euch angelegt. Eine dieser Sprachen ist für Apple MacBook-Nutzer besonders interessant, da sie die Apple-Programmiersprache Swift nutzt, um den EV3 zu programmieren. Diese Sprache heißt Robotary. Wir werden sie uns in diesem Artikel genauer ansehen und Vor- und Nachteile im Vergleich zu anderen Sprachen aufzeigen.
Robotary
Eigentlich sollte an dieser Stelle stehen, welche Vor- und Nachteile Robotary gegenüber den anderen Programmiersprachen für den EV3 bietet. Allerdings lief hier alles nicht so ganz reibungslos ab wie in unseren bisherigen Tests. Dazu kommt, dass Robotary eben nur auf dem Mac läuft und außerdem noch 17$ (knapp 16€) kostet. Darum ist die Investitionshürde deutlich höher als bei vielen der anderen Programmiersprachen für den EV3. Wer erwartet, dass so ein bezahltes System reibungslos läuft, wird leider enttäuscht. Aber fangen wir vorne an:
Der Kauf und die Installation
Die Installation von Robotary ist denkbar einfach. Robotary ist eine macOS-App. Die Software ist allerdings nicht mehr im offiziellen mac-Store gelistet und muss daher über die Website gekauft werden. Danach erhaltet ihr einen Key und die Datei. Die Datei bekommt ihr nur einmal während der Kaufabwicklung, ein späterer oder erneuter Download ist nicht möglich. Ist die Datei heruntergeladen, kann Robotary quasi sofort ausgeführt werden.
Nach- und Vorteile
Bluetooth oder USB-Kabel muss permanet mit demEV3 verbunden sein – die Wifi-Option ist leider nicht integriert. Die Möglichkeit, ein selbst geschriebenes Programm auf den EV3 zu laden, um die Verbindung trennen zu können, gibt es ebenfalls nicht. Es muss also permanent eine Verbindung zwischen dem Mac und dem EV3 bestehen. In unserem Test auf einem MacBook Pro 2012 mit Sierra und einem MacBook Pro 2018 mit Mojave hängt sich die Software auf, sobald ein EV3-Programm ausgeführt wird.
Die positiven Berichte, die wir im Netz fanden, haben uns deshalb sehr verwundert, denn wir haben kein einziges EV3-Programm zum Laufen bekommen.
Dann entdeckten wir des Rätsels Lösung: Eine Zeitreise zur macOS-Version Yosemite aus dem Jahr 2014. Mit diesem Apple-Betriebssystem läuft Robotary ohne abzustürzen. Das USB-Kabel ist dennoch auch hier unser ständiger Begleiter.
Zu weit in die Vergangenheit reisen dürfen wir allerdings auch nicht, denn macOS Yosemite ist das erste Betriebssystem, mit dem die Software überhaupt läuft. Das folge System El Capitan wird auch unterstützt, aber ab macOS Sierra, das 2016 herauskam, geht wieder nichts mehr. Generell wurde es seit 2016 um die Entwickler der Programmiersprache recht still. Auf Nachfragen bei den Entwicklern per E-Mail gibt es seit Monaten keine Antwort.
Fazit
Robotary ist theortisch ein schönes Produkt, aber es läuft nur auf macs, die seit über drei Jahren kein Update mehr installiert haben. Darum ist Robotary aktuell leider nicht mehr zu empfehlen und in unseren Augen auch keine 16€ wert. Aus diesem Grund wird es vorerst auch kein Praktikum für diese Sprache geben, jedenfalls nicht, bis Robotary ein funktionales Update erhält.