Die 3D-Druck-Technologie erweitert stetig ihre Einsatzgebiete. Darum sind wir ständig für euch auf der Suche nach neuen und spannenden Projekten, die mit dieser Technologie verwirklicht werden. Eins davon haben wir mit einer Studentin der Fakultät Raumplanung an der TU Dortmund genauer angeschaut.
Für die Darstellung und Visualisierung von städtebaulichen Entwürfen, also Zukunftsversionen von neu zu beplanenden Gebieten, ist ein Modell, meist im Maßstab von 1:500, obligatorisch. Diese Modelle werden bisher in aufwendiger Handarbeit aus Styropor geschnitten oder aus Holz gefertigt.
Hier schafft die 3D-Modellierung am Computer, kurz CAD-Technik, Abhilfe, denn Gebäudeumrisse können mit ihr dreidimensional digitalisiert werden, was natürlich viele Vorteile bietet. Der vielleicht größte Vorteil gegenüber den herkömmlichen Verfahren ist, dass die Modelle leicht anpassbar sind. Falls sich das Äußere eines Gebäudes z. B. durch Baumaßnahmen verändert, ist dies auch ganz einfach in der digitalen Kopie anpassbar.
Außerdem bieten Computermodelle den Vorteil, dass sie skalierbar sind, die Gebäude lassen sich so in jedem beliebigen Maßstab darstellen. Das eröffnet neue Einsatzgebiete: digitale Modelle können z. B. in einer Computersimulation verwendet werden, um einen ganzen Stadtteil zu digitalisieren. Das ermöglicht auch so etwas wie einen virtuellen Stadtrundgang.
Selbst wenn ein reales Modell hergestellt werden soll, sind die digitalen Kopien der Gebäude von Vorteil, da sie es ermöglichen, das Modell mit einem 3D-Drucker auszudrucken. Die Skalierbarkeit ist hier sehr hilfreich, da so der gewünschte Maßstab frei gewählt werden kann. So ist es möglich, die passende Modellgröße für jeden Verwendungszweck herzustellen.
Erkennt ihr, welche Gebäude das Modell darstellt? Kleiner Tipp: Sie befinden sich in Dortmund.
Hier mit Google Maps im Vergleich:
Es ist die Innenstadt West von Dortmund!
Im direkten Vergleich zu Google Maps ist zu erkennen, dass solche Modelle nicht jedes Detail eines Gebäudes darstellen. Konnten die Dortmunder unter euch denn die Thier-Galerie erkennen?
Wenn ihr die Modelle näher betrachten oder sogar ausdrucken wollt, findet ihr hier die Modelle zum downloaden.
Komplett aus dem 3D-Drucker?
Nicht ganz: Ein letztes Bauteil, das noch nicht mit dem 3D-Drucker hergestellt werden kann, ist die Bodenplatte, welche die unterschiedlichen Höhenschichten darstellt und aus Graupappe besteht. Dazu kommt außerdem noch das Anfertigen von Staffagen, wie z. B. Bäumen, sowie das Aufkleben der Gebäude und Bäume.
Mit der Entwicklung immer größerer 3D-Drucker ist es für uns aber nur eine Frage der Zeit, bis komplette Kartenausschnitte auf diese Weise ausgedruckt werden können. Schon jetzt arbeitet JThatch zum Beispiel daran, eine Software zu programmieren, welche mit 3D-Kartenmaterial von Google Maps als Grundlage arbeitet. Aktuell ist das Projekt noch in einem sehr frühen Stadium. Was ihr jedoch schon austesten könnt, sind die Gelände-zu-STL-Umwandler. Hier habt ihr sogar schon die Auswahl zwischen dem Terrain von Erde oder Mond und könnt so Krater oder Gebirge drucken.
Wir bleiben auf weitere Projekte im Bereich Raumplanung gespannt. Was würdet ihr euch für ein Gebäude drucken, wenn ihr selbst die Möglichkeit dazu hättet? Die Pyramiden von Gizeh oder das Empire State Building?
Lasst es uns in den Kommentaren wissen.
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